Wie
gesagt, leben in einer Genossenschaft heißt unter anderem ein
lebenslanges Wohnrecht, Schutz vor Immobilienspekulationen etc.,
und nun sollen die Häuser abgerissen und das Grundstück
verscherbelt werden, ohne dass wir in irgendeiner Form vorher
gefragt wurden. Es wurde überhaupt nicht in Erwägung gezogen,
dass es eventuell noch andere Lösungen geben könnte. Wir fühlen
uns deswegen nicht mehr als Mitglieder in einer Genossenschaft.
Die Verwaltung rechtfertigt ihre einsame Entscheidung damit,
dass eine Modernisierung Unsummen (4,1 Mill.) verschlingen würde.
Es wurde gesagt, dass die Eichenpfahlgründungen marode seien,
was sich als bloße Behauptung herausstellte, nie überprüft
wurde und wofür es auch keine Anzeichen gibt. Übrigens: Das
Hamburger Rathaus steht ebenfalls auf Eichenpfählen. Des
weiteren wurde behauptet, es müssten alle Elektro- und
Wasserleitungen erneuert und alle Bäder vergrößert werden,
was aber bei den Grundrissen sehr ungünstig wäre. Die
Genossenschaft hat aber in den Jahren nicht gemerkt, dass diese
Arbeiten zum großen Teil von den Mietern in Eigenleistung schon
durchgeführt worden sind. Einige Mieter haben zwischen 20 bis
60.000.- DM in Ihre Wohnungen investiert (mit Genehmigung der
Genossenschaft), was man nicht täte, wenn man davon ausgehen
kann, dass die Häuser 10 Jahre später abgerissen werden. Unser
Stand ist, dass die Wohnungen und Keller trocken sind,
Elektroleitungen in den Häusern nach Vorschrift verlegt sind
und die Wasserleitungen zum größten Teil bereits aus Kupfer
bestehen. Selbst die Anschlüsse für die Wasseruhren sind zum
größten Teil installiert. Ein unabhängiger Gutachter hat z.
B. bestätigt, dass die Risse in den Außenwänden, die die Wohnungsbaugenossenschaft bemängelt hat, aus dem letzten
Krieg stammen müssen.
Da
unsere Wohnungsbaugenossenschaft in den letzten mehr als
20 Jahren noch nicht einmal die notwendigsten Reparaturen durchführen
ließ, sind die Häuser natürlich renovierungsbedürftig, wie
man an unseren Bildern Katastrophen
sehr schön sehen kann. Auch wenn es hier einige Mängel gibt
und wir vernachlässigt worden sind, wohnen wir doch sehr gerne
hier. |
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